Die Verhältnisprävention als Teil des BGM
Das betriebliche Gesundheitsmanagement unterscheidet die Ansatzpunkte Verhältnisse und Verhalten. Die Verhältnisprävention ist kurz erklärt, die Analyse der Arbeits- und der Organisationsbedingungen und deren Gestaltung. Im Gegensatz zur Verhaltensprävention, die individuelle Verhaltensänderungen fördert, zielt die Verhältnisprävention auf Arbeitsumgebung, Organisationsstrukturen und Unternehmenskultur ab. Wenn diese Bedingungen am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich gestaltet sind, wird das zu einem wesentlichen Faktor, um krankheitsfördernde Aspekte zu eliminieren und mit einem gesunden Team zu arbeiten. Verhältnisprävention als gesunde Arbeitsumgebung. Typischerweise untersucht und optimiert man im BGM hinsichtlich der Verhältnisse die folgenden Faktoren:
1. Ergonomie am Arbeitsplatz
Ergonomische Büromöbel (augenfreundliche Monitore und höhenverstellbare Schreibtische beispielsweise), Lärmsteuerung, optimale Lichtverhältnisse und klimatisierte Räume schaffen physisch gesunde Arbeitsbedingungen. Moderne Unternehmen integrieren zudem Ruhezonen und Bewegungsflächen.
2. Flexible Arbeitsmodelle
Remote-Work-Regelungen, angepasste Schichtpläne und Arbeitszeitkonten ermöglichen eine bessere Work-Life-Balance. Solche Maßnahmen reduzieren Stress und beugen Burnout vor.
3. Gesundheitsorientierte Infrastruktur
Betriebskantinen mit ausgewogenem Essen, Trinkwasserstationen und Fitnessräume für mehr Bewegung und Yoga fördern gesunde Routinen. Einige Unternehmen setzen auch auf begrünte Innenhöfe oder Luftfilteranlagen für eine gesündere Infrastruktur am Arbeitsplatz.
Wirtschaftliche Vorteile
Es geht also sowohl um die greifbaren Verhältnisse in Form von Möbeln etc., aber auch um die Strukturen, um die Arbeitsumgebung gesundheitsförderlich zu gestalten. Verhältnisprävention als gesunde Arbeitsumgebung schafft wirtschaftlich Vorteile. Der Nutzen liegt auf der Hand und Studien zeigen: Jeder Euro in Prävention bringt 2,20 € Rückfluss durch reduzierte Fehlzeiten und höhere Produktivität. Eine gesunde Führungskultur und partizipative Entscheidungsprozesse steigern zusätzlich die Mitarbeiterbindung.
Synergie mit Verhaltensprävention
Optimal wirkt Verhältnisprävention am Arbeitsplatz im Verbund mit Schulungen zu Stressmanagement oder für eine gesündere Ernährung. Zum Beispiel lassen sich ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze durch Bewegungstrainings für die Mitarbeiter ergänzen. Durch die systematische Gestaltung der Arbeitsverhältnisse, ergänzt von der Verhaltensprävention, schaffen Unternehmen nicht nur gesündere, sondern auch motiviertere Teams. Das kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im modernen Arbeitsmarkt sein, wenn insbesondere die Topleute schwer zu bekommen und zu binden sind..