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Muskel-Skelett-Erkrankung (MSE)

 

Was ist eine MSE?

Muskel-Skelett-Erkrankungen zählen zu den am weitesten in der Bevölkerung verbreiteten Erkrankungen und werden daher auch als Volkskrankheit bezeichnet. Da das Krankheitsbild durch Abnutzungserscheinungen geprägt ist, zählen sie außerdem zu den degenerativen Erkrankungen. Sie betreffen den Bewegungsapparat, also Muskeln, Sehnen, Knorpel, Bänder, Nerven, das Skelett oder das Gefäßsystem. Dadurch können MSE in mehr als 150 verschiedenen Erkrankungsbildern auftreten. Sie sind schmerzhaft, beeinträchtigen die physischen Funktionen und verlaufen häufig fortschreitend. Dabei reicht die Liste von akuten Erkrankungen über solche mit kurzer Dauer bis hin zu lebenslangen Beeinträchtigungen.

Was verursacht MSE?

MSE werden meist von mehreren verschiedenen Faktoren verursacht. Die Krankheit kann beispielsweise körperliche, seelische oder arbeitsbezogene Ursachen haben. Als zentraler Risikofaktor für die Entstehung von MSE gilt Bewegungsmangel. Gegenteilig kann auch eine Überlastung, wie zum Beispiel das Tragen schwerer Lasten, das Zusammenspiel von Muskeln, Knochen und Gelenken negativ beeinflussen. Weitere Auslöser sind unter anderem Zwangshaltungen, Ganzkörpervibrationen, Stress ebenso wie einseitige Belastungen (zum Beispiel durch dauernd sitzende oder stehende Tätigkeit). Auch psychische Fehlbelastungen wie Arbeitsverdichtung, Zeitdruck, eingeschränkte Handlungsspielräume oder fehlende soziale Unterstützung erhöhen das Erkrankungsrisiko.

Wer erkrankt am ehesten an MSE?

Rund 80% aller Menschen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einer MSE. Besonders in fortgeschrittenem Alter steigt das Erkrankungs-Risiko. Aufgrund des demographischen Wandels rechnet die WHO innerhalb der kommenden 20 Jahre mit einer Verdopplung der Betroffenen. Außerdem ist belegt, dass Männer häufiger davon betroffen sind als Frauen.

Folgen von MSE:

Sie sind weltweit eine der Hauptursachen für chronische Schmerzen, körperliche Funktionseinschränkungen und den Verlust an Lebensqualität. MSE sind außerdem die zweithäufigste Ursache von Frühverrentungen. Die Folgen reichen von kurz andauernden Schmerzen bis hin zu lebenslangen körperlichen Beeinträchtigungen der Betroffenen. Das Erkrankungsbild Nummer 1 bilden die Rückenschmerzen.

Situation in Deutschland:

Mehr als ein Viertel aller Krankheitstage der deutschen Arbeitnehmer sind auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen. Entsprechend hoch sind die entstehenden betriebs- und volkswirtschaftlichen Kosten. Besonders auffällig ist die altersbedingte Zunahme der Fehlzeiten bei den Muskel- und Skeletterkrankungen, die sich von der jüngsten bis zur ältesten betrachteten Altersgruppe mehr als verzehnfachen.

Behandlung von MSE:

Um positiv auf MSE einzuwirken, sind umfassend geplante, zielgerichtete Konzepte notwendig, die sich über längere Zeiträume erstrecken. Hierbei helfen vor allem verhältnispräventive Maßnahmen wie zum Beispiel eine ergonomische, altersgerechte und bewegungsfreundliche Arbeitsgestaltung. Durch folgende fünf Schritte kann das Problem der MSE am Arbeitsplatz angegangen werden:

1. Aufklärung der Arbeitnehmer über die Funktionsweise des Muskel-Skelett-Systems und dessen Einfluss auf die Gesundheit

2. Belastungen für den Bewegungsapparat am Arbeitsplatz minimieren

3. Gesundheitsförderliche Arbeitsstrukturen schaffen, indem Arbeitsplätze an die Anforderungen der Beschäftigten angepasst werden

4. Durch gezielte Übungen für Koordination, Kraft und Funktionalität sowie Bewegung der Muskel-Skelett-Erkrankung vorbeugen

5. Auszeiten in Form einer Gesundheitsreise, die Kompetenz für den Bewegungsapparat vermittelt und gezielt Übungen zur Stärkung lernt



Auch außerhalb des Arbeitsplatzes kann man Muskel-Skelett-Erkrankungen vorbeugen, indem man sich ausreichend bewegt und lang anhaltende, eintönige Haltungspositionen vermeidet. Lernen Sie bei einer Gesundheitsreise, wie man Alltagsverrichtungen gesund gestaltet, den Bewegungsapparat entlastet und so gezielt Beschwerden vorbeugt.

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