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Histaminfreie Ernährung

 

Was ist Histamin?

Histamin ist ein biogenes Amin, und kommt als natürliches Stoffwechselprodukt im menschlichen Körper vor. Es ist an etlichen Abläufen im Körper unmittelbar beteiligt, weshalb es auch fast überall im Körper wie zum Beispiel in der Haut, der Lunge oder der Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts zu finden ist.

Beim Menschen wirkt Histamin als Gewebshormon. Als solches fungiert es als wichtiger Botenstoff bei Entzündungen oder Allergien sowie bei der Abwehr des Immunsystems gegen Angriffe von außen.

Darüber hinaus dient Histamin außerdem der Regulation von verschiedenen Stoffwechselfunktionen. Dazu zählen unter anderem der Schlaf-Wach-Rhythmus, die Produktion von Magensäure, die Beweglichkeit des Magen-Darm-Traktes oder die Appetit-Regulation.

 

Was ist eine Histaminintoleranz?

Es kann unter anderem genetisch bedingt oder durch eine Darmerkrankung vorkommen, dass der Körper das Histamin nicht mehr korrekt abbauen kann. Wenn dieser Fall eintritt, spricht man von einer Histaminintoleranz. Rund 80% aller Betroffenen sind Frauen mittleren Alters.

 

Was sind die Folgen einer Histaminintoleranz?

Die Folgen einer Histaminintoleranz können individuell sehr unterschiedlich sein. Aus diesem Grund wird die Existenz besagter Unverträglichkeit von manchen Ärzten sogar angezweifelt. Nichts desto trotz können eine Histamin-Diät oder medikamentöse Therapien meist dabei helfen, die Symptome zu lindern.  Zu eben diesen Symptomen gehören unter anderem Juckreiz, Erbrechen, Durchfall, Asthmaanfälle sowie Kopfschmerzen.

 

Auf was sollten histaminintolerante Personen verzichten?

Da Histamin in einer großen Menge an Nahrungsmitteln enthalten ist, ist es nahezu unmöglich, gänzlich auf dessen Einnahme zu verzichten. Betroffene sollten daher zunächst versuchen, auf die Lebensmittel mit einer besonders hohen Histaminkonzentration wie zum Beispiel Käse, Wein, Fisch oder Wurst zu verzichten.

Dadurch dass die Werte des Histamin-Anteils in Lebensmitteln stark schwanken, kann es auch zu unterschiedlich heftigen Reaktionen im Körper kommen. Generell lässt sich sagen, dass Histamin aus flüssigen Lebensmitteln deutlich schneller aufgenommen wird als selbiges aus fester Nahrung. Besonders bei gleichzeitiger Einnahme von flüssigen und festen histaminreichen Lebensmitteln können die Reaktionen des Körpers besonders heftig ausfallen.

Im Folgenden haben wir einen Überblick über den Histamingehalt einiger Lebensmittel zusammengestellt:

 

Histaminhaltige Lebensmittel Histaminarme Lebensmittel
Eiweiß Eigelb
Länger gereifter Käse, Hartkäse Frischkäse, pasteurisierte Milch, Milchersatzprodukte
Gelagertes, verarbeitetes, haltbar gemachtes Fleisch Frisches Fleisch
Gelagerter, verarbeiteter, haltbar gemachter Fisch Fangfrischer Fisch
Zitrusfrüchte, Tomaten, Hülsenfrüchte, Ananas, Kiwi, Oliven, Birne, Sauerkraut, Spinat, Avocado, Sojaprodukte, Pilze, Essiggemüse, Aubergine, Banane, Nüsse, Papaya, Guave Frisches Obst und Gemüse (außer links genannte)
Kakao, Schokolade, Energy Drinks, Alkohol Honig
Schwarztee, Grüntee, Brennnesseltee Kräutertee
Weizenprodukte, Hefe Reis, Mais, Kartoffeln, alle Getreidearten
Fertiggerichte Frisch zubereitete Gerichte
Balsamico, Rotwein- und Weißweinessig Pflanzliche Öle und Fette, tierische Fette

 

Allgemein sollten frische, unverarbeitete oder zumindest wenig verarbeitete Rohstoffe bevorzugt werden. Dabei gilt: je verderblicher und proteinreicher das Lebensmittel, umso wichtiger ist das Gebot der Frische!

Histamin ist jedoch nicht nur in Lebensmitteln, sondern durchaus auch noch in anderen  Stoffen enthalten. Beispielsweise sollten unter anderem Gewürze wie Curry, Senf, Ingwer oder Muskatnuss bei Histaminintoleranz von der Speisekarte gestrichen werden. Auch in Medikamenten kann dieser Naturstoff enthalten sein, was dann zu einer Medikamentenunverträglichkeit führt.

 

Außerdem gut zu wissen

Die Histamin-Verträglichkeit ist immer stark abhängig von der individuellen Empfindlichkeit der Betroffenen und der konsumierten Menge. Weitere Einflussfaktoren sind unter anderem auch der Stress-Level und der Hormonhaushalt der Betroffenen. Allen voran ist jedoch die Frische der konsumierten Lebensmittel wohl das wichtigste Kriterium für ein gesundes Leben mit einer Histamin-Intoleranz.

Jeder muss für sich selbst ausprobieren, was er in welchen Mengen verträgt. Eine Diät sollte man also nicht zwanghaft nach irgendeiner Verträglichkeitsliste gestalten, sondern vielmehr an den persönlich gemachten Erfahrungen. Um herauszufinden, welche Lebensmittel unverträgliche Zutaten enthalten und welche nicht, ist es essentiell beim Einkaufen immer auf die Zutatenlisten entsprechender Produkte zu sehen.

Die Vermeidung von Histamin ist auch ein Element etlicher Gesundheitsprogramme und Fastenarten:

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