Mehr als nur Verzicht: Wie Fasten gelingt
Fasten ist weit mehr als eine religiöse Tradition – es ist ein Trend, der wissenschaftlich belegte gesundheitliche Vorteile bietet. Ob intermittierendes Fasten, Heilfasten oder Basenfasten – jede Methode hat ihre Vorzüge und sollte bewusst angewendet werden. Doch wie Fasten für Körper und Geist eigentlich gelingt, und worauf sollte man achten?
Die gesundheitlichen Vorteile des Fastens
Studien zeigen, dass Fasten den Stoffwechsel ankurbelt, die Zellregeneration fördert und entzündungshemmend wirkt. Eine Studie der Harvard Medical School (2017) ergab, dass intermittierendes Fasten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Eine weitere Untersuchung, veröffentlicht im „New England Journal of Medicine“ (2019), zeigt, dass Fasten die Autophagie fördert, also den Prozess der Zellreinigung und -erneuerung. Besonders das intermittierende Fasten kann helfen, das Gewicht zu regulieren und das Risiko für Diabetes zu senken. Heilfasten wiederum unterstützt die Entgiftung und kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken.
Was ist intermittierendes Fasten?
Intermittierendes Fasten bedeutet, dass man für eine bestimmte Zeit auf Nahrung verzichtet und dann innerhalb eines festgelegten Zeitraums isst. Die bekannteste Methode ist die 16:8-Regel: 16 Stunden fasten, 8 Stunden essen. In der Fastenzeit nimmt man nur Wasser, Tee oder schwarzen Kaffee zu sich. In der Essensphase sollte man auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten.
Vorteile des intermittierenden Fastens:
- Der Körper lernt, Fettreserven als Energiequelle zu nutzen.
- Der Blutzucker bleibt stabil, was Heißhungerattacken reduziert.
- Die Verdauung bekommt eine Pause, was das Wohlbefinden verbessern kann.
- Es lässt sich leicht in den Alltag integrieren und erfordert keine speziellen Lebensmittel oder komplizierte Diätpläne.
Fasten vs. Diäten – Was ist effektiver?
Während klassische Diäten oft auf Kalorienreduktion setzen und einen Jojo-Effekt mit sich bringen, geht es beim Fasten um eine bewusste Essenspause. Der Körper nutzt in dieser Zeit Fettreserven, anstatt sich nur auf eine reduzierte Kalorienzufuhr einzustellen. Eine Studie der Universität von Südkalifornien fand heraus, dass periodisches Fasten nicht nur den Fettstoffwechsel ankurbelt, sondern auch entzündliche Prozesse im Körper reduziert. Studien deuten darauf hin, dass Fasten nachhaltigere Effekte auf den Körper hat als viele herkömmliche Diäten.
Wichtige Tipps für gesundes Fasten
- Langsam starten: Wer noch nie gefastet hat, sollte sich schrittweise an längere Phasen gewöhnen.
- Ausreichend trinken: Wasser, ungesüßte Tees und Brühen sind essenziell.
- Nährstoffversorgung beachten: Während der Essensphasen sollten nährstoffreiche Lebensmittel bevorzugt werden.
- Auf den Körper hören: Schwindel oder starke Kopfschmerzen können auf einen Nährstoffmangel hindeuten.

Ist Fasten für dich geeignet? Chancen und Risiken
Fasten für Körper und Geist ist für viele Menschen geeignet, aber nicht für alle gleichermaßen vorteilhaft. Deshalb überlege, ob Fasten für dich die richtige Wahl ist:
- Bist du gesund und möchtest deine Ernährung bewusster gestalten? Dann kann Fasten dir helfen, deinen Stoffwechsel anzukurbeln und dein Immunsystem zu stärken.
- Treibst du regelmäßig Sport? Achte darauf, dass dein Körper während der Fastenzeit ausreichend mit Proteinen und Nährstoffen versorgt wird, um Muskelabbau zu vermeiden.
- Bist du älter? Dann kann Fasten Vorteile bieten, sollte aber mit ärztlicher Begleitung durchgeführt werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
- Hast du Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck? Sprich mit deinem Arzt, bevor du mit dem Fasten beginnst, da es deinen Blutzucker- und Blutdruckspiegel stark beeinflussen kann.
- Bist du schwanger oder stillst? Dann solltest du auf Fasten verzichten, da dein Körper in dieser Zeit besonders viele Nährstoffe benötigt.
Metaanalyse zu Fastenrisiken, Anton et al., 2018
Dauer einer Fastenkur
Die optimale Dauer einer Fastenkur hängt von der gewählten Methode ab:
- Intermittierendes Fasten kann langfristig angewendet werden (z. B. 16:8-Methode).
- Heilfasten wird oft für 5 bis 10 Tage durchgeführt, um eine Tiefenreinigung des Körpers zu fördern.
- Basenfasten kann für 7 bis 14 Tage angesetzt werden, da es eine sanfte Form des Fastens ist.
Fasten im Urlaub oder als Kur
Fasten kann ideal in den Urlaub integriert werden, da Stressreduktion und Entspannung den positiven Effekt unterstützen. Viele Fastenhotels und Kliniken bieten betreute Fastenkuren an, bei denen professionelle Begleitung, Bewegung und Entspannung kombiniert werden.
Für eine erfolgreiche Fastenkur im Urlaub:
- Geeignete Umgebung wählen: Ein ruhiger Ort mit wenig Stress fördert das Fastenerlebnis.
- Professionelle Begleitung nutzen: Fastenhotels oder Heilfasten-Kliniken bieten Expertenberatung und Gruppenunterstützung.
- Aktiv bleiben: Sanfte Bewegungen wie Wandern oder Yoga können den Entgiftungsprozess unterstützen.
- Nach dem Fasten langsam wieder anfangen: Nach einer Fastenkur sollten leicht verdauliche Lebensmittel bevorzugt werden, um den Körper nicht zu überfordern.
Unter unseren Experten bietet das Schüle’s Gesundheitsresort & Spa Programme für deine Fastenkur im Urlaub an.
Extra-Tipp: Basenfasten
Eine sanftere Form des Fastens ist das Basenfasten. Dabei wird auf säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Zucker verzichtet, während basenreiche Nahrung wie Obst, Gemüse und Kräuter auf dem Speiseplan stehen. Diese Methode hilft, den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen und ist besonders für Einsteiger geeignet. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (2021) kann Basenfasten helfen, entzündliche Prozesse im Körper zu reduzieren.
Fazit
Fasten für Körper und Geist kann eine effektive Methode zur Gesundheitsförderung sein, sollte aber individuell angepasst werden. Wer bewusst und informiert fastet, kann nicht nur abnehmen, sondern auch sein Wohlbefinden langfristig steigern. Mit der richtigen Vorbereitung, der passenden Methode und einem auf die persönliche Situation abgestimmten Plan lässt sich Fasten erfolgreich in den Alltag oder sogar in den Urlaub integrieren.